7. Spieltag: SC Wiedenbrück – Alemannia Aachen

Da muss man erst in die Provinz fahren, damit man endlich mal wieder eine richtig gute Stimmung erlebt. Und das obwohl es uns die Mannschaft alles andere als leicht gemacht hat.

Aufgrund ausgebuchter Busunternehmen (angeblich hat die Kegelclubsaison angefangen) machten wir uns mit gemieteten Bullis auf in Richtung Ostwestfalen. Dort hatten wir uns mit der KBU verabredet, um gemeinsam das Problem der Materialbeschränkungen zu lösen. Denn es bewahrheitete sich wieder mal die Faustregel, je provinzieller der Verein, desto unsinniger die Vorschriften. Während man in Köln noch mit einer Kinoleinwand hätte schwenken dürfen, war in Wiedenbrück im Sitzbereich gar nichts erlaubt. Doch nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen konnten diese davon überzeugt werden, dass es selbst den gemeingefährlichen Ultras nicht möglich ist, den Sitzblock mit zwei Trommeln und ein paar Schwenkern abzureißen.

Die Stimmung in dem kleinen gut gefüllten Sitzbereich war bis auf eine kleine Schwächephase gegen Ende der ersten Halbzeit sehr gut. Auch die lautstarke Reaktion nach dem Gegentreffer war so, wie es immer sein sollte. Wir fanden eine gute Mischung der Lieder, erreichten eine den Möglichkeiten entsprechende gute Lautstärke und eine hohe Mitmachquote. Auch der Fahneneinsatz war insgesamt sehr gut, sodass der Block endlich mal wieder ein richtig geiles Bild abgab. Zudem hat sich wieder mal gezeigt, wie wichtig es ist, die Lieder länger als ein paar Sekunden zu singen. Nur so kann man sich richtig in die Lieder reinsteigern, völlig eskalieren und dem ganzen Stadion (gestern eher Dorfplatz) zeigen, dass wir hier das sagen haben. Und dann geht dieser Funke auch auf die Mannschaft über.

Dass dies gestern leider nicht möglich war, zeigte sich eigentlich schon von Beginn an, zu lethargisch agierte unsere Truppe. Es hatte den Anschein, dass einigen der Tabellenplatz und die Punkteserie wohl zu sehr zu Kopf gestiegen waren und man glaubte, man könne diesen Dorfverein im vorbeigehen wegputzen. Die Erkenntnis, dass dies trotz der guten Platzierung bei keinem Verein möglich sein wird, ist Teil des steinigen Wegs an die Spitze, der sicherlich nicht diese Saison abgeschlossen werden wird. Jetzt heißt es weiter geduldig bleiben und einen Schritt nach dem anderen machen. Und vor allem heißt es für uns, die gestrige Leistung auch nächste Woche gegen Krefeld zu zeigen. Dann wird uns auch das erste Mal in dieser Saison nicht dieser graue verwaiste Gästeblock anstarren.

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