4. Spieltag: Viktoria Köln – Alemannia Aachen 4:2

Samstag, 20.08.2017 14:00 Uhr – Sportpark Höhenberg
Zuschauer: 2.683; Gäste: ca. 1.200

Die Bedingungen für unseren Auswärtskick gegen die Viktoria aus Köln hätten fast besser nicht sein können: strahlender Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen, ein fast ausschließlich in gelb auftretender und mit gut 1.000 Alemannen sehr gut gefüllter Gästeblock, eine sehr feine Choreo zum Start, Beteiligung an der deutschlandweiten Protestaktion gegen den DFB und eine genial fightende Mannschaft auf Augenhöhe mit dem amtierenden Meister inklusive spannendem Spielverlauf. Dieser Bericht hätte dementsprechend eigentlich ‘ne leichte Kiste werden müssen, bei dem wir einfach nur sabbernd diesen geilen Tag hätten abfeiern brauchen. Kam natürlich wie immer anders, sonst wäre unser Alemannia-Fandasein ja auch viel zu langweilig…

Wir als Gruppe traten die kurze Reise mit dem Bus an, war einfach eine Antwort auf die ganze Scheiße mit den Bullen am letzten Spieltag der vergangenen Saison, die sich für uns bis weit in die Sommerpause rein zog. An Bord ein Mitglied, das eigens für diese Partie kurzerhand seinen Krankenhausaufenthalt unterbrach. Respekt dafür! Vor’m Stadion trafen wir uns noch mit dem Kollektiv, die die Autobahn aus den gleichen Gründen präferierten.

Im Block schnallte sich die Stimmung die Sicherheitsgurte fest und fuhr 90 Minuten lang jauchzend Achterbahn. Los ging’s mit der gelungenen Choreo der Karlsbande mit einem fetten „Alemannia Aachen 1900 e.V.“ am Zaun und geschwenkter Folie in den Farben Gold, Schwarz und Silber, die auch weit ins Spiel noch ein echt geiles Bild abgab. Beflügelt durch diesen optisch gelungenen Start startete der Gästeblock mit einer guten Lautstärke und hoher Mitmachqoute ins Spiel. Wer jetzt dachte, dass hier einiges möglich sei an diesem Tag, der wurde natürlich prompt enttäuscht. Die Stimmung flachte ab und hatte höchstens noch Mittelmaß.

Die Mannschaft kam gut ins Spiel und ließ Viktoria ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Auch hier entwickelten wohl einige Alemannen die leise Hoffnung, dass hier was möglich sei. Noch bevor auch diese Hoffnung durch das überraschende Gegentor in Form eines Elfmeters zunichte gemacht wurde, kämpfte der Aachener Anhang mit zahlreichen Spruchbändern. Was mit der „Krieg dem DFB“ Tour von UD begann, hat sich mittlerweile zu einer flächendeckenden Kampagne gegen den DFB weiterentwickelt, an der sich natürlich auch die Aachener Ultraszene beteiligt. Dieses Fußballwochenende sollte dazu dienen, dem DfB aufzuzeigen, was den deutschen Stadiongängern an ihm nicht schmeckt. Der gelbe Gästeblock zeigte dazu fünf Spruchbänder, bei einem gefühlten 10-Stufen Block eine echte Herausforderung. Daher sollten diese nacheinander hochgehalten werden, leider blieb’s beim sollten. Abstimmungsprobleme führten zu leichtem Chaos. Egal, die Botschaft kam an, das ist das wichtigste. Anschließend noch Anti-DFB Wechselgesang mit den paar Lappen von Ficktoria, hätte man sich sparen können. Gegen den DFB aufgrund der fortschreitenden Kommerzialisierung kämpfen und dann mit den Jüngern des finanziell aufgeblähten Investorvereins gemeinsam protestieren, die Gleichung geht irgendwie nicht auf.  

Nach dem Elfmetergegentor fing sich die Mannschaft auch noch Gegentor Nummer zwei – und nicht wenige dürften sich an das bittere 6:0 erinnert gefühlt haben. Die Stimmung war natürlich erstmal am Boden. Diesmal ließ sich die Mannschaft aber nicht hängen und erzielte noch vor der Pause den für die Moral so wichtigen Anschlusstreffer. Als Heinze dann nach der Pause tatsächlich den verdienten Ausgleich einnickte, brannte der Block. Aber natürlich nicht lange. Kurz danach flog eine völlig unnötige Bogenlampe in unsere Kiste und schon war der Block wieder gelöscht. Spätestens mit dem 2:4 war dann die Luft raus und der Block dümpelte auf mittelmäßigem Niveau gen Spielende und ließ uns mit dem Gedanken zurück: Schade, hier wäre auf allen Ebenen mehr drin gewesen!  

Nächste Woche geht es zum nächsten Auswärtsspiel nach Wiedenbrück. Nach einigem Termin-Hickhack, verursacht durch einen bekannten Werbesender mit Fußballunterbrechung, findet das ganze jetzt doch zum fanfreundlichen Termin am Samstag statt.

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