2. Spieltag: Alemannia Aachen – 1. FC Düren 2:2

Sonntag, 31.07.2022 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 11.600; Gäste: ca. 700

Das erste Heimspiel in der zehnten Regionalliga West Spielzeit am Stück stand auf dem Programm. An einem sonnigen Sonntagnachmittag mit zweitligareifer Kulisse war der 1. FC Düren, als weiteres Konstrukt von künstlicher Selbstverwirklichung, zu Gast. Die mitreißenden Auftritte der Mannschaft im Abstiegskampf der letzten Saison und der Fall der Corona Beschränkungen haben die Lust auf Fußball in Aachen wieder entfacht. So wollten beachtliche 11.600 Zuschauer diese Partie auf dem Tivoli verfolgen.

Dabei mussten sie sehen, wie der Retortenclub bereits in der 7. Minute nach einer Ecke in Führung ging. Fairerweise muss man sagen, dass der gespielte Fußball unserer Mannschaft nicht wirklich schlecht war. Sie hatten aber viele Probleme mit dem tempostarken Angriffsfußball. So wurden wir in der ersten Hälfte nicht wirklich gefährlich, ein Tor auf unserer Seite fiel trotzdem. Ein Flugkopfball von Lukas Wilton nach Hereingabe von Tim Korzuschek lieferte den Ausgleich. Die Schwarz-Gelben bemühten sich zwar, blieben aber sehr harmlos. Durch unnötige Fehlpässe und Pfiffe der Unparteiischen gelang es bis zur 82. Minute weiterhin nicht, wirklich ernsthaft offensiv gefährlich zu werden und die Führung herauszuspielen. Bislang gelang das den Gästen besser. Dann haute aber Franko Uzelac mit einer als schwarz-gelbe-Zusatzmauer getarnten Schützenhilfe als Einflugschneise dermaßen einen Freistoß direkt in die Maschen, dass selbst zum Zungeschnalzen die Kauleiste zu weit unten lag. Zu früh gefreut war dann aber vier Minuten später klar, als der Spelthahn-Trupp zum 2:2 ausglich und unsere abermals in Gedanken schwelgende Abwehr ausnutzte.
Auch wenn man hier stellenweise Ansätze aus dem ersten Spiel gezeigt hat, so ist der erste Kredit aus dem Oberhausen-Spiel durch die angesprochene Harmlosigkeit nun zum großen Teil verspielt. Ob die Kulisse trotzdem überzeugt wurde, sehen wir beim nächsten Heimspiel, das in ungefähr einem Monat gegen RW Ahlen ansteht.

Düren fiel vor allem mit grober Unsportlichkeit und einem Sozialverhalten wie Rotzbuben auf – was die luxemburgischen Schiedsrichter, die mal wieder zu Besuch und der Kulisse nie gewachsen waren, herzlich wenig interessierte. Das Spiel heute zeigt einmal mehr, dass der Verband dieses schwachsinnige Austauschprogramm schnellstmöglich absetzen sollte.

Der erste Auftritt des Stimmungsblocks im eigenen Stadion war nicht verkehrt. Die in der Sommerpause gestalteten Aufgänge bekamen ihre erste Aufmerksamkeit und Glanzstunde. Wir starteten mit mehreren großen Schwenkern sowie einer nagelneuen Fahne in die Partie. Die Partie hielt zwar fußballerisch eher wenig Leckerbissen parat, auf den Tribünen wurde jedoch durchweg eine konstante und souveräne Leistung an den Tag gelegt. Diese gipfelte vor allem nach den beiden Toren und erinnerten stark an die Emotionalität und Euphorie aus der vergangenen Saison, wo über zehntausend Zuschauer im letzten Heimspiel dafür sorgten, dass die Mannschaft überhaupt nicht an Abstieg denken konnte. Nicht nur der Stimmungsblock schien sich an diese Gänsehautmomente zu erinnern, die gesamte Tribüne zog abermals mit. Trotz allen Willens fühlten sich die Gegentore wie Tiefschläge an, die direkt den Stimmungsblock in eher durchschnittliche Verfassung versetzten und es einige Minuten brauchte, wieder auf Tour zu kommen.

Das Kunstprodukt aus Düren ist ein 2017 gegründeter Zusammenschluss aus schlussendlich zwei Dürener Fußballvereinen, wobei ein Verein bereits aus einer vorherigen Fusion entstand. Durch Lizenzübernahme und der direkt folgenden Meisterschaft erlebt der Verein die erste Regionalliga-Saison. Der Präsident, und gleichzeitig auch zuständiger Landrat Wolfgang Spelthahn, macht einen auf Hopp und Mateschitz und setzt sich als vermeintliches Alphatier ein künstliches Denkmal. Wie mittlerweile jeder weiß, ist der Schniedel zu klein, gründe einen Fußballverein.
Das Fusionskonstrukt stellt ein weiteres sehr bedenkliches und merkwürdiges Beispiel dar, wie ein Verein aus einer verhältnismäßig kleinen Region sich, durch eine “One man show” mit ordentlich Netzwerk, ganz schnell zur etablierten Regionalligamannschaft mausert und Gelder an Land zieht, ohne dafür jegliche sportliche Referenz in Petto zu haben. Unser Fußball macht mit diesem Konstrukt zwar nur einen kleinen, aber dennoch einen weiteren Schritt Richtung Abgrund. Die Karlsbande zeigte in diesem Sinne zahlreiche Spruchbänder.

Am kommenden Freitag steht dann das nächste Auswärtsspiel an. Diesmal bei der Zwoten von Fortuna Düsseldorf.

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