18. Spieltag: Alemannia Aachen – Rot-Weiß Oberhausen 3:1

Samstag, 26.11.2022 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 10.900; Gäste: ca. 330

Auftakt zur Rückrunde. Aachen gegen Oberhausen. Vor 17 Spielen zur Eröffnung dieser Saison haben wir noch geschrieben, dass diese Begegnung für uns eine erste Standortbestimmung war. Ging es doch mit einer unverdienten Niederlage gegen einen der hoch gehandelten Aufstiegsaspiranten wieder gen Heimat. Diesmal waren die Vorzeichen jedoch ganz andere. Vier Plätze und drei Punkte lag der Aspirant nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen hinter uns und hat mit dem Aufstieg kaum noch etwas zu tun. Durch die beiden Unentschieden in den letzten beiden Spielen und der Tatsache, dass Münster konstant liefert, haben wir das zwar auch nur noch bedingt. Die erfrischenden Auftritte unserer Mannschaft haben in Aachen aber wieder viel Euphorie entfacht. Und so kamen zum Jahresabschluss mal wieder stolze 10.900 Zuschauer.

Zum Rückrundenauftakt hatten wir eine Choreo im Gepäck, mit der wir in Aachen neue Maßstäbe setzen wollten. Hierzu zeigten wir zunächst eine schwarz-gelbe Blockfahne, die vorne durch eine Zaunfahne in denselben Farben garniert wurde. Anschließend zogen wir mittels einer selbstgebauten Konstruktion über der Blockfahne ein weiteres Element, bestehend aus Vereins- und Stadtwappen, hoch. Als dieses ausgerichtet war, präsentierten wir am Zaun das Motto dieser Choreo: „Unsere Stadt. Unsere Liebe. Unser Verein.“ Insgesamt eine Idee, die wir natürlich unmittelbar vor Anpfiff mal kurz bereut hatten, die aber weitestgehend reibungslos funktionierte und dem geilen Bild unserer Vorstellung entsprach. Lediglich die Perfektionisten unter uns haderten mit dem anfänglich schräg hochgehenden Überzieh-Element. 

Mit dem Schwung der Choreo ging es in Hälfte eins, in der dann allerdings vor allem unsere Jungs auf dem Rasen glänzen sollten. Nach einem zu Beginn offenen Schlagabtausch drehten unsere Jungs schnell auf und führten durch einen Doppelschlag bereits nach 15 Minuten mit 2:0. Oberhausen verkürzte zwar zehn Minuten später, mit einer weiterhin sehr überzeugenden Leistung brachte Schwarz-Gelb diese verdiente Führung aber in die Pause. 

Die Stimmung bewegte sich zwar insgesamt ebenfalls auf einem zufriedenstellenden Niveau. Die Werner-Fuchs Tribüne quittierte die überzeugende Leistung der Mannschaft aber nicht mit der verdienten Brise an Ekstase. Dennoch erreichten wir immer wieder eine ordentliche Lautstärke. Auch die Liedauswahl und deren Länge waren absolut angemessen.  

Und auch als Aachen nach Wiederanpfiff durch einen starken Treffer von Mause früh wieder auf die Siegerstraße bog, wollte der Tivoli nicht so recht auf ausgelassenen Feiermodus schalten. Mannschaft und Tribüne zeigten aber bis zum Schlusspfiff eine weiterhin überzeugende Vorstellung. Und auch wenn dieser Tag in Sachen Stimmung niemanden vom Hocker gehauen haben dürfte, schlossen wir ein starkes Jahr 2022 auf dem Tivoli gebührend ab. Für das i-Tüpfelchen fehlen dann nur noch drei Punkte nächsten Samstag im letzten Pflichtspiel des Jahres gegen den Schrott aus Düren. 

Oberhausen positionierte sich mit etwa 300 Mann hinter einer “SC Rot-Weiß Oberhausen” und vor einer “Boycott Qatar” Fahne recht zentriert im Block. Die Auswärtsfahne der führenden Gruppe liegt wahrscheinlich irgendwo in Köln, wo sie dem kurzzeitigen “Fahne vom Zaun reißen” Ultra-Trend zum Opfer gefallen ist. Nach ein paar Wochen Bedenkzeit entschieden die Oberhausener, dass dies für sie kein Grund zur Auflösung ist. Diese Entscheidung muss natürlich jeder für sich selbst fällen und bleibt hier daher unkommentiert. Generell sehen wir in dieser Art des Fahnenklaus aber keine positive Entwicklung. Auch wenn es definitiv unehrenhaftere Wege gibt, eine Fahne zu erbeuten, als sie im Stadion vom Zaun zu reißen, während der Gegner in voller Anzahl dahinter steht und drauf glotzt. Der fade Beigeschmack bleibt. 

Was die erwähnten 300 Oberhausener an diesem Tag in unserem Gästeblock veranstalteten, ließ sich von unserer Warte aus nur schwer erklären. Allerdings machten sie auch nicht den Eindruck, als könnten sie selbst viel zur Klärung des Sachverhalts beitragen. Zu Beginn wirkten sie noch recht motiviert und waren auch kurz akustisch zu vernehmen. Spätestens nach dem 2:0 war dann aber nur noch rumstehen angesagt, mit ein bisschen Ringelpiez und ganz viel anfassen. Wahrscheinlichste Erklärung könnte sein, dass sie mit der Leistung ihrer Mannschaft nicht zufrieden waren. In der 72 Minute packten sie dann ein und verließen etwa fünf Minuten vor Abpfiff den Block. Um dann allerdings im Erdmännchen-Stil im Sitzer nebenan wieder aufzutauchen. Die pöbelnden Gesten resultierten wahrscheinlich auch hier aus dem Unmut über die Leistung ihrer Mannschaft. Die Oberhausener Fanszene war in den letzten Jahren auf einem sehr guten Weg, schade, dass sie den nach Corona scheinbar wieder verlassen haben.    

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