15. Spieltag: Alemannia Aachen – SV Rödinghausen 3:1

Samstag, 05.11.2022 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 11.700; Gäste: ca. 35

Am 15. Spieltag hieß es mal wieder Traditionsverein gegen Küchenhersteller. Wir erwarteten nach dem dritten Heimspiel in Folge den SV Rödinghausen. Mit Opa Günni und Oma Annemarie im Gästeblock stand szenetechnisch zwar ein Langweiler an, sportlich war die Partie gegen den Tabellenzweiten dafür viel interessanter. Denn mit einem Sieg wären wir nach einer bislang ereignisreichen Saison auf Platz zwei und direkter Verfolger von Preußen Münster. So fanden sich 11.700 Zuschauer auf dem Aachener Tivoli zum Spitzenspiel ein, um die Alemannia zum sportlichen Erfolg zu führen. 

Auf dem Feld sahen wir zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Spielhälfte sah man, warum die Dorfelf Platz zwei innehatte. Mehrmals überliefen sie unsere Abwehr und netzten auch verdientermaßen nach bereits zehn Minuten zum 0:1 ein. Dass die gegnerische Abwehr sich aber in einer eigentlich harmlos wirkenden Ballbesitzphase am Rande des eigenen 16ers den Ball abluchsen ließ, führte dann über Mause und Imbongo zum Ausgleich.

Die zweite Hälfte hingegen war ein einziger Kontrast zur ersten Hälfte. Schwarz-gelb gab den Ton an und Spielzug um Spielzug landete in der Nähe des gegnerischen Tores. Immer war entweder noch ein Fuß dazwischen oder der Ball flog am Kasten vorbei. Wieder einmal versuchten die Alemannen es über die linke Außenbahn und diesmal war Jannis Held nach 71 Minuten der geborene Abnehmer für den daraus resultierenden Führungstreffer. Und Jannik Mause ließ es sich dann nach erneut starkem Spiel nicht nehmen, in der Nachspielzeit endgültig den Deckel auf den vierten Liga-Sieg in Folge zu machen und vom Stadion das Suffix “Fußballgott” entgegen geschallert zu bekommen. 

Der Tribüne merkte man die sportliche Brisanz dieser richtungsweisenden Partie förmlich an. Wir starteten zwar gut und lautstark in die Partie, doch der Gegentreffer zog direkt wieder den Stecker. Die Angst, Platz zwei wieder aus den Augen zu verlieren und zurück auf dem harten Boden der Realität zu landen, machte sich breit. Die Lautstärke flachte ab und die Konzentration lag eher auf dem Spielgeschehen als auf der Unterstützung der Mannschaft. Daran müssen wir arbeiten, denn genau in diesen Phasen können wir den Unterschied ausmachen! 
Mit dem überraschenden Ausgleichstor und dem Start in die zweite Hälfte zeigte der Tivoli, was möglich ist, wenn das Entertainment auf dem Rasen stimmt. Es entlud sich schlagartig die angestaute Emotion aus der ersten Halbzeit, die Unsicherheit, die Angst und die pure Freude auf den langersehnten sportlichen Erfolg. Die gesamte Tribüne war mit einer Mitmachquote nahe 100% auf Stimmung und Unterstützung fokussiert. Die Torjubel zu Treffer zwei und drei sowie die Schlussminuten erhöhten die Hörsturzgefahr bei jedem Zuschauer. Wir schafften eine unglaublich mächtige und emotionale Atmosphäre, die die letzten Körner bei den Spielern rauskitzelte, um die verdienten drei Punkte auf Aachener Seite zu behalten. In den Minuten nach dem Spiel hielt es dann niemanden mehr auf den Sitzen. Die Mannschaft wurde, nach einer tollen zweiten Hälfte, gebührend mit ordentlich Radau und Feierlaune belohnt. 

Während des Spiels zeigten die Karlsbande und wir Spruchbänder, die sich gegen das lokale  Boulevard-Blatt namens “Aachener Zeitung” richteten. Dort echauffierte sich ein Vertreter der örtlichen Bullerei über katastrophale, unfassbare und teils martialische Zustände an den Einlasskontrollen. Mit einer unglaublichen Arroganz in gefühlt 7162 Zeilen müllte er das Aufnahmegerät der Klatschblatt-Reporter bis zum Anschlag zu. Schlussendlich folgte dann auch die Antwort auf Stoff & Raufasertapete: “Finger weg vom TSV!” und “Fresse halten!”. 

Die Karlsbande bedankte sich noch mit einem großen Spruchband auf der Nordseite für 6.400€ an Becherspenden für den Verein zur Milderung der noch nicht festgesetzten finanziellen Strafe.

Ebenfalls kritisierte die KBU, dass auf Schalke aufgrund von “Sicherheitsbedenken” keine Tageskasse zur Verfügung stehen wird. Die Behörden setzen mit dieser Aktion dem Sicherheitswahn der letzten Zeit die glänzende Krone auf. 

Folglich wartet am 11.11. die Knappenschmiede auf uns. Zwar mal wieder auswärts, aber auch der geliebte Freitagabend steht wieder im Kalender. Die sportliche Odyssee sowie die lautstarke Unterstützung sollen trotz Karnevalsbeginn und Auswärtsspiel am Freitagabend natürlich fortgeführt werden, bestenfalls ab Spielbeginn. 

Die Bilder des Spieltags sind hier zu finden.



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