29. Spieltag: SV Lippstadt – Alemannia Aachen 3:0

Sonntag, 14.04.2019, 14:00 Uhr – Stadion Am Bruchbaum
Zuschauer: 1.140; Gäste: ca. 400

Seit die Alemannia im Jahre 2013 das letzte Mal in Lippstadt spielte, hat sich dort einiges getan. Sportlich konnte der SV in dieser Saison – im Gegensatz zu 2013 – einen guten Tabellenplatz erspielen. Das alte Stadion wich einem Neubau, mit einer Haupttribüne, welche für die kleine Szene eine angemessene Größe bietet. Letztere hat sich ganz gut entwickelt und bringt etwas frischen Wind in die Liga. Was sich jedoch nicht geändert hat ist, dass man in Lippstadt mit unnötigen Verboten von Fanutensilien zu kämpfen hat. War es 2013 noch die Polizei, welche aus Sicherheitsbedenken ein Fahnenverbot aussprach, ist es diesmal der Verein selbst, welcher „Lärminstrumente“ wie Trommeln und Megafone aufgrund der Anwohner beschränken möchte. Dazu aber später mehr.

Der Spieltag begann für uns diesmal außergewöhnlich früh. Um etwas Abwechslung in den Ligaalltag zu bringen, haben wir uns mit den anderen Ultragruppen dazu entschlossen, vor dem Spiel noch in einer Lokalität in Lippstadt einzukehren. Diese erreichte unsere Gruppe etwas später, da der Bus auf dem Weg noch ein paar Faxen machte. Der Start in den Spieltag war bei einigen Getränken und netten Gesprächen sehr angenehm, außer für den ebenfalls anwesenden Rentnerclub, der eigentlich in Ruhe das Sonntagsfrühstück genießen wollte.
Daraufhin folgte ein Marsch quer durch die Kleinstadt zum Stadion, welcher von ziemlich viel Polizei begleitet wurde. Am Stadion warteten weitere Beamte, welche heute aber eher locker drauf waren. Diese Lockerheit führte auch dazu, dass sich die Beschränkung auf nur eine Trommel und ein Megafon nach einigen Diskussionen in Luft auflöste. So fanden die üblichen „Lärminstrumente” ihren Weg ins Stadion. Nur Schlauchschals scheinen wohl ein riesiges Problem zu sein.

Zum Einlaufen der Mannschaften zeigten wir diesmal ein kleines Fahnenmeer, um einfach mal ein wenig Abwechslung in das Tifo zu bringen. Auch danach war der Fahneneinsatz über die gesamten 90 Minuten gut. Die Stimmung ist aber leider nicht so leicht zu beschreiben. Zwar war die Mitmachquote ganz gut und die Liedauswahl angemessen, doch wirklich überzeugen konnte der Aachener Anhang trotzdem nicht. Am Anfang der zweiten Hälfte blitzte zwar zeitweise das vorhandene Potenzial auf und es gab ein paar starke Minuten. Die schlechte Akustik des Gästeblocks sorgte aber dafür, dass man selten das Gefühl hatte, eine gute Lautstärke zu erreichen. Insgesamt fehlte vielleicht auch einfach etwas Leidenschaft, die den Auftritt zu einem guten Auftritt gemacht hätte.

Leidenschaft fehlte auch auf dem Platz. Nach vier Auswärtssiegen in Folge stand nun mal wieder eine Niederlage zu Buche. Diese ist auch verdient, denn die Schwarz-Gelben machten viele Fehler, kamen kaum zu guten Chancen und es fehlte die Spritzigkeit der letzten Partien. Kurzum: es hat einfach keinen Spaß gemacht, den Alemannen beim Fußballspielen zuzugucken. Die Lippstädter zeigten hingegen, wie es geht und siegten souverän mit 3:0. Auch wenn es in dieser Saison um nichts mehr geht, erwarten wir von unseren Jungs, dass über 90 Minuten alles für den Adler auf der Brust gegeben wird!

Der kleinen heimischen Szene rund um Los Aliados können wir ähnlich wie beim Hinspiel eine recht gute Leistung attestieren. Zum Einlaufen zeigten sie ein nettes Intro und sonst waren stetig Fahnen und Doppelhalter im Einsatz. Akustisch scheint das Dach ein wenig zu helfen, denn man konnte trotz der geringen Anzahl an Heimfans ein paar Gesänge vernehmen.

Nach dem Spiel fuhren unsere Busse am Heimbereich vorbei. Dort bot sich dann plötzlich die Gelegenheit, sich von den Lippstädter Fans persönlich zu verabschieden, weshalb eine gute Anzahl an Leuten die Busse verließ. Daraufhin brachten einige Lippstädter ihr Material zurück in den Block um daraufhin wieder zurückzukehren. Zwar hätte es, wenn wir energischer gewesen und durch die Ordnerkette gebrochen wären, zum Kontakt mit den Lippstädter Ultras kommen können. Jedoch rückten zu schnell die Cops an und die üblichen Querelen mit den Bullen war uns Lippstadt dann doch nicht wert, da es sonst keine Berührungspunkte mit ihnen gibt. Außerdem sollten die Verhältnisse von Lippstadt und Aachen klar sein.

Da es bereits Instagram-Seiten gibt, auf denen die Vorfälle falsch dargestellt werden, müssen wir leider auf das Thema soziale Medien eingehen. Dass diese mittlerweile wichtiger Teil des Lebens auch von vielen Ultras sind, ist wohl nicht mehr wegzudenken. Ob diese Entwicklung unserer Bewegung gut tut, steht auf einem anderen Blatt. Aber dummes Rumgepose war auch schon vor den Zeiten des Internets scheiße, erst Recht wenn es auf falschen Infos beruht. Im Internet ist es nunmal verdammt einfach, mit falschen Informationen viele Menschen zu erreichen. Daran sollte man gerade beim Rausposaunen von solchen Ereignissen denken.
Ganz einfach: Ehre, wem Ehre gebührt. Wenn vier Busse anhalten, dann ist es alleine schon respektabel, wenn man bereit ist, sich dem entgegenzustellen. Da es weder geknallt hat, noch irgendwer gerannt ist, gibt es keinen Grund, sich mit irgendwas zu brüsten. Wer das trotzdem macht, der schadet dem Ruf der Aachener Szene und ist außerdem ein mieser Poser. Punkt.

Die restliche Rückfahrt verlief ruhig und gesellig und verging wie im Fluge, sodass wir am Abend wieder in der Kaiserstadt ankamen.

Am Gründonnerstag geht es dann schon wieder weiter. Zuhause empfängt unsere Alemannia den altbekannten SC Verl.

Die Bilder des Spieltags sind hier zu finden.

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