24. Spieltag: VFB Homberg – Alemannia Aachen 0:2

Freitag, 07.02.2020 20:00 Uhr – Stadion Homberg
Zuschauer: 650; Gäste: ca. 250

Mag man sich in höheren Ligen und anderen Sphären eher von Highlight zu Highlight durch den Alltag hangeln, sieht das in der Regionalliga wie immer anders aus. Das Regionalliga-Leben wird bestimmt durch die Anzahl der Tiefpunkte, die man durchstehen und anschließend immer wieder abschütteln muss. Und dabei darf man niemals den Fehler machen, zu glauben, dass man das tiefste Tal bereits durchschritten hätte. Ein noch tieferes steht schon längst bereit. Und der Aufsteiger aus dem Duisburger Stadtteil Homberg war offensichtlich mit der festen Absicht in diese Liga gekommen, ein ganz besonders tief liegendes Tal zu sein. Anders lässt sich dieser Gästeblock nicht erklären.

Waren die Arbeitslosen aus dem Pott durch die Verlegung des Spiels ins Wedaustadion noch gut davongekommen, traf es uns an diesem Freitagabend mit voller Härte. In einer völlig überzogenen Dreistigkeit präsentierte man uns einen Erdhügel, aus dem mit minimalem Betoneinsatz ein Gästeblock zusammengefriemelt wurde. Da haben sich selbst die Plattlandbewohner aus Straelen mehr Mühe gegeben. Im oberen Teil wurden dabei völlig sinnlose 5-Pfosten Wellenbrecher-Antäuschungen ins halbherzig begrünte Gehänge gezimmert. Flankiert von zwei überdimensionierten Wohnzimmer-Stehlampen, warum auch immer. Dieser als überbordende Zumutung daherkommende Haufen Scheiße war alles, nur kein Gästeblock. Tatsächlich soll es wohl aber Fanszenen geben, die bei dieser Pimmelparty mitgespielt haben. Wir positionierten uns lieber auf den drei Betonstufen am Fuße des Gästehügels.

Das Spiel passte sich den Gegebenheiten an und kann am besten mit „Not gegen Elend“ beschrieben werden. Der Favorit aus der Kaiserstadt hatte zwar mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen, richtig überzeugend war das aber zu keinem Zeitpunkt. Und so brauchte es einen herrlichen Sonntagsschuss an diesem Freitagabend, um die Alemannia auf die Siegerstraße zu bringen. Danach brannte es zwar noch das ein oder andere Mal im Aachener Strafraum, es sprang aber für den Aufsteiger nichts Zählbares mehr heraus. So konnte Glowacz in der Nachspielzeit den Deckel drauf machen.

Der Aachener Anhang durchschritt diesen weiteren Tiefpunkt mal wieder recht vorbildlich. Zwar war es keineswegs eine Leistung, die in Erinnerung bleiben wird. Es war aber dafür mal wieder eine Leistung, die sich nicht von den Gegebenheiten anstecken ließ. Der Block spulte gekonnt sein Programm mit einer guten Liedauswahl und Mitmachqoute ab und zeigte sich dabei optisch von seiner gewohnt guten Seite. Die Lautstärke verlor sich zwar irgendwo im Duisburger Nachthimmel, insgesamt war es aber eine solide Leistung.
Nach dem Spiel ging es für ein paar von uns noch zur Aachen & Kerkrade Party, bevor dann ein jeder von uns diesen Spieltag abhaken und vergessen durfte. Wer hätte gedacht, dass einem mal der Ausblick auf ein Heimspiel gegen eine Zweitvertretung positiver stimmen lässt. Regionalliga eben.

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