12. Spieltag: SG Wattenscheid 09 – Alemannia Aachen 3:1

Samstag, 03.10.2015 14:00 Uhr – Lohrheidestadion

An diesem 12. Spieltag stand mit dem Auswärtsspiel gegen die SG Wattenscheid der gefühlt zwanzigste Besuch im Lohrheidestadion in den letzten zweieinhalb Jahren an, da dort auch die U23 des VfL Bochum seine Heimspiele austrug. Um dennoch für etwas Abwechslung zu sorgen, bevölkerten wir diesmal nicht den Stehplatzbereich, sondern verlegten den Stimmungskern auf die Sitztribüne. Nicht zuletzt aufgrund der geringen Anzahl mitgereister Alemannen erwies sich diese Entscheidung als goldrichtig. Die mangelnde Unterstützung lag aber wohl weniger daran, dass die meisten dieses Stadions überdrüssig wurden, sondern vielmehr an der sportlichen Talfahrt. Diese sollte gegen den Tabellennachbarn endlich beendet werden. Doch es wird die wenigsten überrascht haben, dass es dazu natürlich nicht kam, dafür waren die letzten Auftritte einfach zu schlecht. Noch ist dabei nicht ganz klar auszumachen, wodurch dieser Absturz verursacht wurde. Aber irgendwas läuft unrund in unserem Verein.

Wir als Gruppe reisten mit dem Bus nach Wattenscheid und erreichten besagtes Stadion relativ frühzeitig. Am Eingang zum Sitzplatzbereich verkündete man uns dann in vollem Arbeitseifer, dass jegliche Fahnen natürlich in diesem Bereich des Stadions nicht mitgebracht werden dürften und wir doch einfach in den Stehblock gehen sollten. Nachdem wir freundlich klarstellten, dass dies sicher nicht passieren wird und er jetzt mal den Typ aus dem Funkgerät holen sollte, war die Souveränität weg und der Sicherheitschef, der sich als alter Bekannter entpuppte, da. Nach kurzen Gesprächen sorgte er dann dafür, dass alles den Weg in den Block fand.

Im Block positionierten wir uns dann zusammen mit der Karlsbande auf halber Höhe des Blocks und beflaggten die dortigen Wellenbrecher, was ein sehr stimmiges Bild abgab. Insgesamt sammelten sich wohl um die 200 Leute hinter den Fahnen. Sicherlich nicht die Welt, aber angesichts unserer Situation immer noch recht beachtlich.

Die Stimmung in der ersten Halbzeit kann trotz des Spielverlaufs als extrem gut bezeichnet werden und war sicherlich die beste Leistung in dieser Saison. Wir begannen mit einem melodischen Lied, dass zum ersten Mal beim Auswärtsspiel gegen Schalke II das Licht der Welt erblickte, bisher aber noch nicht so richtig in der Kurve etabliert werden konnte. Doch mit diesem gut aufgelegten Haufen konnte direkt eine gute Lautstärke und nach dem frühen Führungstreffer auch einer der gesanglichen Höhepunkte dieses Tages erreicht werden. Aber auch die anschließenden Lieder wurden endlich mal ausreichend lang gezogen und die gezeigte Mitmachquote würde man sich auch bei so manchem Heimspiel wünschen.

Nach der Halbzeit konnten wir, nicht zuletzt aufgrund des Rückstandes, dieses Niveau zwar leider nicht mehr halten, doch auch hier konnte die Stimmung durchaus als ordentlich bezeichnet werden. Und auch der Fahneneinsatz und die Bewegung im Block waren durchweg überzeugend. Insgesamt also ein recht starker Auftritt, im Gegensatz zu dem, was sich auf dem Rasen abspielte.

Die Mannschaft war zwar, wie gesagt, mit einem frühen Tor gestartet, lies danach allerdings leider alles vermissen, was es für einen Sieg benötigt hätte. Wattenscheid drehte das Spiel noch vor der Pause und hätte dabei sogar noch mehr als die zwei Tore schießen können. Das taten sie dann nach der Pause, in dem sie auf den 3: 1 Endstand erhöhten. Das Ganze hat auf Aachener Seite mittlerweile nicht mehr viel mit Regionalliga zu tun und es muss sich schleunigst was ändern, wenn wir nicht wieder, wie in der ersten Regionalligasaison, ängstlich nach unten gucken wollen.

Ein Teil des aktiven Gästeanhangs entschied sich dann ab etwa 75 Minuten dazu, die Fahnen einzupacken, um der Mannschaft zu zeigen, dass es so nicht weiter gehen kann. So verfolgte der Sitzplatzbereich das Spiel die letzten Minuten schweigend. Ob diese Reaktion zu diesem Zeitpunkt richtig war, darüber lässt sich sicherlich streiten. Doch dass es so nicht weiter gehen kann, darin waren sich wohl alle Beteiligten einig.

Auf der Heimseite rund um Szene Wat beteiligten sich etwa 30 Personen am Support. Diese waren bis zur 75. akustisch nicht zu vernehmen, optisch lieferten sie aber eine, für ihre Verhältnisse, ganz solide Vorstellung ab. Unser Schweigen gab ihnen aber dann in der letzten Viertelstunde noch die Möglichkeit, auch akustisch auf sich aufmerksam zu machen. Doch wussten sie diese nicht zu nutzen, denn bis auf ein paar lächerliche Schmähgesänge fiel ihnen nicht mehr viel ein. Und da wir zu diesem Zeitpunkt andere Probleme hatten als diese Kindereien, blieben diese unbeantwortet.

Nächsten Freitag geht es in der ersten Runde des FVM-Pokals gegen den Drittligisten Fortuna Köln. Die haben zwar noch weniger Punkte als wir, spielen allerdings auch eine Liga höher. Ein zweites Inde Hahn kann uns also wenigstens nicht widerfahren.

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