FVM-Pokal 1. Runde: SC Borussia Lindenthal-Hohenlind – Alemannia Aachen 2:6

Donnerstag, 19.10.2017 19:30 Uhr – Westkampfbahn
Zuschauer: 800; Gäste: ca. 500

Wer als Fanszene und vor allem als Ultraszene in die Niederungen des Profifußballs abdriftet, muss sich unweigerlich mit dem Thema Verbandspokal auseinandersetzen. Dieser verlangt einem als Fan einiges ab. Die Planbarkeit solcher Spiele ist oft für`n Arsch (im jetzigen Fall stand der Spieltermin erst eine gute Woche vorher sicher fest), beim Gegner könnte man fast noch selber mitspielen und die Plätze erinnern einen eher an die zurückliegende Karriere als Theken-Fußballer.

Oder noch schlimmer, die lahme Nummer muss auch noch zu Hause vor trostloser Kulisse über die Bühne gebracht werden, weil der unbekannte Gegner von seinem Heimrecht überfordert ist. Nichtsdestotrotz ist es ein Pflichtspiel unseres geliebten Vereins! Und die Frage, ob man ein Pflichtspiel seines Vereins trotz dieser generellen Widrigkeiten besucht, stellt sich somit gar nicht. Und gerade wenn man sich die bedingungslose Unterstützung seines Vereins auf die Fahne schreibt, wirkt es schon etwas lächerlich, wenn einen schon ein unbekannter Gegner oder ein Bolzplatz genau davon abhalten. Zumal einen der Gewinn dieses Verbandspokals bis in den DfB-Pokal führt. Die damit verbundene Finanzspritze und Aufmerksamkeit würden gerade unserem Verein ordentlich unter die Arme greifen. Dass unser nächster Gegner über diese Thematik anders denkt und seinen geliebten Verein erst dann unterstützt, sobald die Partien nicht mehr ganz so unbequem sind, lassen wir an dieser Stelle mal unkommentiert…

Unser Gegner in dieser ersten Pokalrunde kam aus Köln und trägt seine Heimspiele anscheinend direkt vor’m Stadion des FC aus. Da sich den Namen dieses Vereins bis heute keiner gemerkt hat, wollen wir an dieser Stelle jetzt auch nicht damit anfangen. Für uns bedeutete dieses Spiel die zweite(!) Begegnung unter der Woche in vier Tagen.

Trotz aller genannten Widrigkeiten machte die Aachener Ultraszene definitiv das Beste draus. Mit einer passenden Liedauswahl und einer ordentlichen Portion Körpereinsatz feierten wir 90 Minuten lang unseren Verein und ein bisschen auch uns selbst. Klar gibt es geileres als auf so einem Bolzplatz zu stehen und am Ende weder Gegner noch das Ergebnis zu kennen (waren einfach zu viele Tore), aber maulend am Bierstand zu stehen, bringt einen auch nicht schneller nach oben. Also lasst uns lieber das genießen, was wir haben.

Der unbekannte Gegner wurde auf dem Platz angemessen geschlagen. Die beiden Gegentore sind gegen so einen Verein zwar etwas unnötig, aber wir sind ja schon froh, wenn wir es überhaupt in die nächste Runde schaffen. Und dann auch noch ohne zittern.

Am Sonntag meint der Spielplan es dann wieder gut mit den Eventfans unter uns. Nach so einem Kick auf jeden Fall eine schöne Abwechslung.

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