34. Spieltag: Alemannia Aachen – Westfalia Rhynern 2:2

Sonntag, 13.05.2018 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 4.300; Gäste: ca. 60

Wenn die Gegenwart nicht allzu viel Erfreuliches bietet, lohnt sich manchmal ein Blick zurück in die Vergangenheit. Deswegen wurde von unserer Gruppe zum letzten Heimspiel der Saison das Alemannia-Fotoalbum aufgeschlagen und  der thematische Abschluss für unsere „Unabhängig seit 1900“ Choreo-Reihe gesetzt. Dies stellte die bis Dato aufwändigste Choreo der Gruppengeschichte dar, da wir uns diesmal nicht mit einer Blockfahne begnügen wollten. Ein Buch hat schließlich mehr zu bieten, als eine Doppelseite, dafür muss man aber auch die nächste Seite Aufschlagen. Planung und Herstellung haben uns zwar den ein oder anderen Nerv gekostet, aber als dann im Block alles so wie geplant über die Bühne lief, war jede Anstrengung vergessen.

Eingerahmt von zwei großen Zaunfahnen unter dem Motto „Herz und Leidenschaft sind unser Leiter … schreibt unsere Geschichte weiter!“, entfaltete sich die Choreo im Block. Mit diesem Motto wollten wir nicht nur den Blick auf unsere Vergangenheit werfen, sondern auch den Blick auf unsere Zukunft richten. Der Appell galt zum einen den Spielern, auch denen die noch unentschlossen sind, was ihre Zukunft betrifft, um ihnen nochmal klarzumachen, was es bedeutet, das Dreieck auf dem Trikot zu tragen. Zum anderen aber auch an unsere Vereinsführung, da unsere Geschichte nun Mal auch mehrere Pleiten beinhaltet, den Verein wieder in Richtung guter Zeiten zu steuern. Schließlich sind die letzten Bilder noch nicht in das Fotoalbum eingeklebt.
Die Mannschaft zeigte aber erneut eine lust- und kraftlose Leistung. Es ist bedauerlich, dass das Team, das sich hohe Sympathiewerte erspielte, zum Ende der Saison ein Charakterproblem bei einigen Spielern offenbart. Auf entsprechend wenig Gegenliebe stieß somit auch die Verabschiedung einiger Spieler vor der Partie. Wir werden uns nicht der Utopie hingeben, dass alle Spieler aus Liebe zur Alemannia finanziell verlockende Angebote ablehnen. Aber solange sie den Adler auf der Brust tragen, erwarten wir Kampf, Wille und Leidenschaft für unseren Verein. Untermauert wurde dies durch die Spruchbänder der Karlsbande während der Verabschiedung. Wer nicht bereit ist, alles bis zur letzten Sekunde zu geben, ist vermutlich eh besser bei irgendwelchen Scheißvereinen aufgehoben. Die Spieler mit unklarer Zukunft, die noch auf dem Platz standen, taten an diesem Tag ihr Bestes, um allen anwesenden Scouts zu zeigen, dass sie für den Beruf des Profifußballers wohl nicht den nötigen sportlichen Ehrgeiz besitzen. Zum Spiel an sich gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Mit einem Rückstand gegen die fußballerisch arg limitierten Dorfkicker in die Pause gegangen, dann das Spiel gedreht und dominiert, um am Ende nach dem Ausgleich nur knapp einer Niederlage zu entrinnen. Also alles andere als eine gelungene Generalprobe für das Pokalfinale.

Die Stimmung auf der beinahe komplett verwaisten Tribüne passte sich größtenteils dem Spielverlauf an. Zumindest der Stimmungsblock erwischte immerhin nicht so einen rabenschwarzen Tag wie gegen Wegberg. Auch wenn es nie wirklich zufriedenstellend war, wurde aus den relativ miesen Voraussetzungen noch das Beste gemacht. Der Rest der Tribüne konnte zwar nicht zum Einsteigen bewegt werden, aber es war halt auch kaum jemand da, der in die Gesänge hätte einsteigen können. Von den verkündeten 4.300 zahlenden Zuschauern wird wohl nur die Hälfte die Partie im Stadion verfolgt haben. So war es keine Überraschung, dass der untere Teil von S3 der einzige Teil des Stadions war, der lebendig wirkte. Der Mix aus großen und kleineren Schwenkern, sowie einigen Doppelhaltern gab erneut ein gutes Bild ab. Unsere neuen Gruppenjacken trugen ihren Teil dazu bei. Eine besondere Erwähnung gebührt noch der Werner Fuchs Fahne, die die gesamte Spielzeit am Zaun hing, da sich der Todestag des Aufstiegstrainers zum 19. Mal jährte.

Immerhin der Vorverkauf für das Finale scheint gut anzulaufen, sodass am Ende vielleicht sogar mehr Alemannen die Reise nach Bonn antreten werden, als beim letzten Saisonspiel im Stadion waren. Ob das nicht ähnlich erschreckend ist, wie die Einstellung einiger Spieler, sei mal dahingestellt.

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