32. Spieltag: Borussia Dortmund II – Alemannia Aachen 0:0

Sonntag, 07.05.2017 14:00 Uhr – Stadion Rothe Erde
Zuschauer: 1.649; Gäste: ca. 600

In der zweiten Runde der Zweitvertretungsfestspiele ging es für uns nach Dortmund. Da aufgrund der räumlichen Nähe des Amateur- und des Westfalenstadions, die Heimspiele der Profis und Amateure nicht zeitgleich stattfinden können, wurde unser Gastspiel auf den Sonntag terminiert. Da Teile der Dortmunder Ultraszene aber bekanntlich die Spiele der Amateure besuchen, wurde so, aus einem aus Fansicht langweiligen Kick, eines der interessantesten Spiele der Saison. Deswegen wird sich wohl kaum ein Öcher über die Terminierung beschwert haben. Da der total verkorkste Auftritt bei unserem letzten Gastspiel in Dortmund, mitsamt misslungener Pyroshow, dem Auftauchen einer wichtigen Kerkrade-Fahne im Heimbereich und dem anschließenden Stimmungsverzicht, noch nicht aus dem Gedächtnis verschwunden ist, konnte man gespannt sein, was der Tag dieses Mal für uns bereithalten würde.

Die Reise gen Ruhrpott trat unsere Gruppe in einem vollbesetzten Bus an, den wir aber aufgrund einer Fehlplanung des Busunternehmens, nach kurzer Fahrt,  gegen einen größeren eintauschen mussten. Nach diesem Prozedere wurde die Hinfahrt dann mit deutlich mehr Platz angetreten, trotz des ungeplanten Stopps kamen wir frühzeitig in Dortmund an. Nachdem auch der Rest der Aachener Ultraszene eintraf, machte man sich gemeinsam auf den kurzen Weg zum Stadion. Am Stadion angekommen konnten wir zunächst feststellen, dass die Präsenz von Polizei und Ordnungskräften deutlich nach oben gefahren wurde. Nach dem letzten Jahr sicherlich nicht überraschend, aber natürlich dennoch völlig übertrieben. Mit dem in großer Zahl vertretenen Ordnungsdienst gab es dann zu Beginn ein paar Probleme, da es zunächst hieß, Fahnenstöcke seien verboten. Bei dem Punkt wer diese verboten hatte und warum im Vornherein etwas Gegenteiliges verkündet wurde, waren sich die Ordner dann aber selber nicht einig. Nach einigen Diskussionen fand dann aber alles Material seinen Weg durch die sehr peniblen und langanhaltenden Kontrollen. So konnten wir erst rund 20 Minuten vor Anpfiff den Gästeblock betreten. Von da an sollte aber eigentlich einem schönen Fußballnachmittag bei perfektem Wetter nichts mehr im Wege stehen.

Eingeleitet wurde das Spiel mit einer gelungenen Choreo der Karlsbande. Diese sollte allerdings in der ersten Halbzeit das Einzige sein, was man aus Aachener Fansicht als gelungen bezeichnen konnte. Ein Großteil des Blocks machte den Anschein, als wäre er bei dem guten Wetter lieber an jedem erdenklichen Ort, nur nicht im Dortmunder Gästeblock. Die Mitmachquote war erschreckend schwach, was auf Dauer auch die Motivation des Letzten in den Keller gehen ließ. Folglich schwankte die Lautstärke zwischen schwach und katastrophal. Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte der Ultrahaufen alles daran, die Lethargie zu durchbrechen, was die ersten zwanzig Minuten auch einigermaßen gut gelang. Danach kam es aber plötzlich zu einem Bruch und die Stimmung sank wieder auf das Niveau der ersten Halbzeit herab. Die an diesem Tag etwas mäßige Liedauswahl tat ihr Übriges dazu bei und vermochte es in den letzten Minuten nicht, den Block noch einmal zur Besserung zu bewegen. Lediglich optisch konnte der Block über weite Strecken des Spiels überzeugen. Insgesamt einer der schlechtesten Auswärtsaufritte der Aachener Fanszene. Dass das genau dann passiert, wenn man mal ausnahmsweise nicht in einem leeren Stadion vor sich her singt, sondern auf der Gegenseite ein Gegner steht, ist umso ärgerlicher.

Während des Spiels​ wurden zwei Spruchbänder im Gästeblock gezeigt. Ein unterstützendes Spruchband, der sportlichen Fraktion, für einen Aachener Muay Thai Kämpfer, der zurzeit bei der Weltmeisterschaft in Weißrussland antritt. Ausserdem eins des Fanprojekt Aachen, das Genesungswünsche an einen Dortmunder Kollegen schickte.

Im Heimbereich fanden sich die Ultras von die Amateure ein, die während des gesamten Spiels das ausstrahlten, was der Gästeblock vermissen ließ: Motivation und vor allem Spaß. Auch die Mitmachquote des aktiven Teils des Heimblocks stellte einen deutlichen Kontrast zum Gästebereich dar. Insgesamt legten sie sowohl optisch als auch akustisch einen starken Auftritt hin.

Auf dem Platz lief es ausgeglichener ab. In einem Spiel zweier fußballerisch starken Mannschaften war es zum einem dem Aachener Torwart und zum anderem dem Dortmunder Aluminium geschuldet, dass das Spiel torlos endete. Mit dem leistungsgerechten Remis beendete die Alemannia ihr zehntes, ungeschlagenes Spiel in Serie. Diese Serie ist zwar schön für die Aachener Fan-Seele, sportlich hat sie aber keinerlei Auswirkung mehr, da Viktoria Köln bereits am letzten Wochenende die Meisterschaft perfekt machte.

Am nächsten Wochenende kommen dann die Schalker Amateure zum letzten Heimspiel der Saison nach Aachen.

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