2. Spieltag: Alemannia Aachen – SG Wattenscheid 09 0:2

Montag, 06.08.2018 20:15 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 6.400; Gäste: ca. 70

Nach der fast schon zu erwartenden Niederlage gegen den wettbewerbsverzerrenden und (erneut) haushohen Favoriten auf den Aufstieg, war eigentlich noch nicht viel passiert. Dennoch lastete etwas Druck auf der Mannschaft, möglichst nicht mit zwei Niederlagen in die Saison zu starten. Der Gegner aus Wattenscheid schien für diese Mission allerdings der denkbar ungünstigste, so verkündeten die Medien vor der Partie, dass wir unter Fuat Kilic anscheinend noch nicht einen einzigen Punkt gegen diese Truppe holen konnten. Was so alles an einem vorbeigeht, wenn einen der Gegner einen Scheiß interessiert. Von dieser Statistik  und der genannten Auswärtsniederlage ließ sich der Öcher Anhang allerdings nicht beirren – und so pilgerten wieder deutlich mehr Schwarz-Gelbe Richtung Tivoli als noch bei den letzten Spielen der vorherigen Saison.

Und das obwohl der Anstoß dank eines allseits beliebten Dauerwerbesenders auf Montagabend verlegt wurde. Dank der Ansetzung unseres nächsten Gastspiels in Oberhausen auf Freitag, dürfen wir uns also wenigstens in Sachen Spielterminierung diese Woche als Zweitligist fühlen. Unsere Freude darüber verbreiteten wir via Spruchband: „Spielt am Montag – Freitag unser Fußballclub, weärke der Fränz än ouch deä Jupp – Fußball ist Samstags!“ Diese Kritik galt in diesem Zusammenhang auch unserer eigenen Geschäftsführung, die immer wieder versucht, unsere Heimspiele auf den Freitag zu schieben.

Vor dem Spiel wird wahrscheinlich dem ein oder anderen aufgefallen sein, dass unser Infostand keinen Merch bereithielt. Dies ist eine weitere Konsequenz aus den merkwürdigen Sanktionen gegen die Aachener Ultraszene seitens des Vereins. Hatte man sich nach dem Amtsantritt von Martin vom Hofe eine sehr vielversprechende Basis aufgebaut, wurde diese seitens der Geschäftsführung bereits nach der ersten Gewitterwolke völlig panisch platt gemacht. Zudem sind diese Sanktionen praktisch unwiderrufbar und obendrein nur noch schwer zu toppen, eine Situation die für alle schlecht ist und uns an den, allen Parteien schadenden, Kampf gegen Timo S. erinnert. Also auch objektiv schwer nachvollziehbar, warum sich der Verein für diesen Weg entscheiden hat. Dementsprechend lautete unsere Antwort: „Von heut’ auf morgen Privilegien entzogen – womit wird das nur überboten? …Timos Hirngespinste lassen grüßen!“  

Nachdem die Vereinsführung auch dieses Jahr wieder russisch Roulette auf sportlicher Ebene gespielt hat, indem sie die Mannschaft erneut einmal komplett austauschte, war der Aachener Anhang erneut hoffnungsvoll, am Ende besser dastehen zu können als von vielen erwartet. Die 90 Minuten gegen den Angstgegner dürfte allerdings die ein oder andere Sorge ausgelöst haben, dass es diesmal nicht so gut ausgehen könnte. Der Mannschaft fehlte auf dem Weg zum Tor alles, was es benötigt, um das Runde in das Eckige zu bekommen – und das, obwohl Wattenscheid ebenfalls keine überzeugende Leistung zeigte. Der Wille war zwar da, einzig die Qualität fehlte. Bezeichnend war der Schlusspunkt zum 2:0. Nach Freistoß an der gegnerischen Eckfahne, der bereits an der ein Mann(!) Mauer scheiterte, konnte Wattenscheid aufs leere Tor kontern, da unser Keeper für eine Sekunden vergaß, dass er fürs Tore verhindern und nicht für Tore schießen bezahlt wird.

Die Stimmung auf der recht ordentlich gefüllten Tribüne wusste trotz dieser eher ungünstigen Begleitumstände durchaus zu gefallen. Ärgerlich bleibt aber die Diskontinuität. So hatten wir zwar einige sehr starke Momente, wo auch die gesamte Tribüne mit einstieg und für einige Augenblicke zeigte, was hier eigentlich möglich sein könnte. Auf der anderen Seite gab es aber auch wiedermal unnötig viele Phasen, wo es viel zu ruhig war. Optisch gab der Block allerdings wieder durchgehend die gewohnt gute Figur ab.
Auf der Gegenseite hatte sich fantechnisch wieder einmal etwas getan. Nachdem die Szene Wat die Aktivitäten eingestellt hatte, gründete sich unter dem Namen „Westtribüne” ein neuer Zusammenschluss. Ein großer Unterschied zu den vorherigen Spielen gegen uns war aber noch nicht zu erkennen. Über’s blöd rumstehen und „Fußball“ gucken, kamen sie nur sehr selten hinaus.

Nach den beiden Auftaktniederlagen müssen wir nun nächsten Freitag ausgerechnet zum Tabellenführer nach Oberhausen. Aber noch ist es zu früh für irgendwelche negativen Ausblicke, zumal die Statistik ja schon vorher wusste, dass wir gegen die ersten beiden Vereine höchstwahrscheinlich verlieren werden.

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