20. Spieltag: Alemannia Aachen – Rot Weiss Ahlen 1:0

Samstag, 12.12.2015 14:00 Uhr – Tivoli

Eine sportlich ziemlich verkorkste Hinrunde, die Rücktritte des Trainers, des Vize-Präsidenten und Aufsichtsratsmitglieds, ein Sportdirektor der massiv in der Kritik steht und eine Mannschaft die gegen ihre Vorgesetzten rebelliert. Pünktlich zur Adventszeit brennt bei der Alemannia also mal wieder der Baum. Zum Rückrundenauftakt gegen die Jungs aus der Wersestadt wurden rund 6700 Tickets verkauft, die tatsächliche Anzahl an Zuschauern wird aber wohl deutlich unter dieser Zahl gelegen haben.

Der Stimmungsblock war aber im Vergleich zum letzten Spiel etwas besser gefüllt und da RW Ahlen über eine Ultragruppe verfügt und damit endlich mal wieder ein Gegner anwesend war, deutete eigentlich alles auf einen interessanten Fußballnachmittag hin. Aber wir wären schließlich nicht in Aachen, wenn alles so laufen würde, wie man es sich vorstellt. Optisch gab der Stimmungsblock in den ersten 35 Minuten zwar ein gewohnt gutes Bild ab, eine gute Lautstärke konnte aber nur selten erreicht werden. Auch die Liedauswahl und die Dauer der Lieder waren schon einmal besser.

Gegen Ende der ersten Halbzeit erreichte uns die Nachricht, dass die Polizei die Stadionverbotler draußen eingekesselt und körperlich angegangen hätte. Die Karlsbande beschloss daraufhin, ihren Freunden vor den Stadiontoren beizustehen und das Stadion zu verlassen. Aus Solidarität mit der Karlsbande und deren Stadionverbotlern und um gegen diese willkürliche Aktion ein Zeichen zu setzten, hängten wir ebenfalls unsere Zaunfahne ab und stellten den Support komplett ein, verblieben aber im Stadion. Eine solche Entscheidung ist für Außenstehende sicherlich nicht leicht nachzuvollziehen, ist für unsere und die restlichen Ultragruppen aber alternativlos, da diese willkürliche Behandlung der Stadionverbotler nicht hinnehmbar ist.  Dass sich diese Maßnahme nicht gegen die Mannschaft richtete, versuchten wir ihr zum Pausenpfiff mitzuteilen, der Mannschaft ist aber offensichtlich, wie man an diesem Tag später noch deutlicher feststellen durfte, nicht nach Kommunikation mit den Fans zumute. Ein ordentliches Gespräch mit den Fans würde dem ein oder anderen, fälschlicherweise als Profi bezeichneten, Amateurkicker offensichtlich ganz gut tun. Dass eine Mannschaft, nach einem Heimsieg, das Spielfeld verlässt ohne der Fankurve auch nur einen Blick zu würdigen, ist in Aachen schon lange nicht mehr vorgekommen. Ob es nun wirklich so ist, dass Teile der Mannschaft die Entlassung sämtlicher ihrer direkten Vorgesetzen gefordert hat, darüber möchten wir nicht spekulieren, da wir nicht alle Details kennen. Das Verhalten der Mannschaft trägt aber nicht dazu bei, die Vorwürfe gegen sie zu entkräften. Zynische Kommentare und Partybilder auf schnell wieder gelöschten Instagramposts werden die Lage sicherlich nicht beruhigen. Der ein oder andere Spieler wäre wohl gut damit beraten, um die Aachener Kneipen und Discotheken, die sie ja sehr oft besuchen, einen Bogen zu machen und lieber ein paar runden über den Trainingsplatz zu drehen.

Zu dem Spiel muss man nicht allzu viele Worte verlieren. Hätte es den Elfmeter nicht gegeben, wäre das Spiel wohl 0:0 ausgegangen. Mit einem guten Fußballspiel hatte dieses Gebolze zweier doch recht limitierter Mannschaften nichts zu tun.

Die Ahlener Ultragruppe Compadres hatte für dieses Spiel extra ein Mobilisierungsvideo angefertigt, dem Ruf gefolgt waren aber nur wenige. Rund 50 Ahlener samt Lippstädter Freunde versammelten sich hinter der Zaunfahne der Compadres. Zu hören war vom Gästeanhang, trotz Einstellung des Aachener Supports, fast nichts. Optisch konnten sie aber phasenweise überzeugen. Da hatte man insgesamt etwas mehr erwartet.

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